Stand: 19.07.2024 11:00 Uhr| vom
Diesen Sommer erkranken viele Menschen an Corona. Typische Symptome lassen sich oft gut mit Hausmitteln auskurieren. Welche rezeptfreien Medikamente helfen? Wie verhindert man, andere anzustecken?
Erstmals tauchte das Virus SARS-CoV-2 im Jahr 2019 auf. Kurz darauf verbreitete es sich auf der ganzen Welt und löste eine globale Pandemie aus, der Millionen von Menschen zum Opfer fielen. Mehrfach mutierte das Corona-Virus, die neuen Varianten waren oft ansteckender, aber auch weniger gefährlich.
Corona-Symptome: Halsschmerzen, Husten, Fieber
Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Fieber oder Schüttelfrost, hartnäckiger Husten und Schnupfen sind typische Symptome einer Covid-19-Infektion. Wer sie an sich beobachtet, sollte einen Corona-Schnelltest machen, wie ihn Apotheken und Drogeriemärkte bereithalten. Denn auch wer vollständig geimpft und geboostert ist, kann sich infizieren und erkranken. Vor allem für ältere und vorerkrankte Menschen kann das Virus sogar lebensbedrohlich sein.
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Corona-Varianten KP.2 und KP.3 in Deutschland dominant
Auch die neueren Varianten sprechen den aktuellen Erkenntnissen zufolge auf die in Apotheken und Drogerien erhältlichen Coronatests an.
Derzeit dominieren in Deutschland die SARS-CoV-2-Varianten KP.2 und KP.3, die sich aus dem zuletzt vorherrschenden Stamm JN.1 entwickelt haben. Forschenden zufolge sind die aktuellen Mutationen ansteckender, weil sie das Immunsystem besser umgehen können, sie führen aber meist zu milden Verläufen.
Die rückläufige Variante JN.1 löst neben den klassischen Erkältungssymptomen teils ungewöhnliche Symptome aus. Dazu zählen Hautausschlag, rote und wunde Finger oder Zehen sowie juckende und gerötete Augen. Auch Durchfall oder andere Magen-Darm-Beschwerden sowie Schwellungen im Mundraum oder auf der Zunge treten auf. Anders als bei frühreren Corona-Varianten kommt es bei JN.1 dagegen nur noch selten zum vorübergehenden Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns.
Corona: Bettruhe bei Fieber und Müdigkeit
Fällt der Corona-Test positiv aus, ist das vor allem bei Geimpften zunächst kein Grund zu größerer Sorge, denn die Krankheit verläuft bei ihnen meist mild. Die meisten Covid-19-Erkrankungen können Betroffene zu Hause auskurieren. Leichtes Fieber und Müdigkeit sind Anzeichen dafür, dass das Immunsystem das Virus bekämpft. Um schnell wieder gesund zu werden, ist es vor allem wichtig, dem Körper Ruhe zu gönnen und sich zu schonen. Am besten bleibt man im Bett.
Hausmittel lindern Halsschmerzen, Husten und Schnupfen
Unbedingt sollte man ausreichend trinken, da der Körper viel Flüssigkeit benötigt. Neben Wasser sind heiße Tees angenehm, Salbei- und Ingwer-Tees lindern Halsschmerzen. Wer keinen Appetit verspürt, sollte versuchen, trotzdem eine Kleinigkeit zu essen oder eine Brühe zu trinken. Erkrankte, die Magenbeschwerden entwickeln, können etwas Zwieback, Haferbrei oder gedünstetes Gemüse zu sich nehmen.
Rezeptfreie Medikamente gegen Corona-Symptome
In Absprache mit dem Hausarzt kann man auch rezeptfreie Medikamente einnehmen, um die Symptome zu lindern. Bei Fieber oder Kopfschmerzen helfen Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen. Abschwellende Nasensprays oder -tropfen verschaffen den Schleimhäuten Erleichterung, sollten aber höchstens eine Woche eingenommen werden. Alternativ kann man regelmäßige Nasenduschen mit Salzwasser durchführen. Pflanzliche Hustensäfte, etwa mit Thymian oder Spitzwegerich, können das Abhusten erleichtern.
Bei Atemnot Arzt oder Notruf kontaktieren
Wer allerdings das Gefühl hat, schwerer Luft zu bekommen als sonst, sollte einen Arzt, in dringenden Fällen auch den Notruf kontaktieren. Kurzatmigkeit und Atemnot, dazu ein anhaltend sehr schneller Puls sind Anzeichen für einen schweren Verlauf und möglicherweise für eine Lungenentzündung. Ein schmerzendes, geschwollenes oder gerötetes Bein könnte auf eine Thrombose hindeuten, die im schlimmsten Fall eine Lungenembolie auslösen kann. Ganz besonders achtsam bei diesen Symptomen sollten Menschen mit Vorerkrankungen sein sowie alle, die nicht gegen Covid-19 geimpft sind.
So vermeidet man andere anzustecken
Wer nicht allein lebt und an Corona erkrankt ist, sollte in gemeinsamen Wohnräumen eine FFP2-Maske tragen.
Das Corona-Virus gilt als sehr ansteckend. Um andere Menschen, die im selben Haushalt leben, nicht zu infizieren, sollten sich Erkrankte möglichst isolieren. Hilfreich ist es, Abstand zu halten und regelmäßig gründlich zu lüften. Für gemeinschaftlich genutzte Räume kann man Nutzungszeiten abzusprechen oder eine FFP2-Maske tragen. Mahlzeiten sollten man nicht gemeinsam einnehmen.
Wer alleine lebt, sollte Freunde und Familie sowie eventuell Nachbarn informieren, damit diese im Notfall Lebensmittel oder Medikamente besorgen können.
Corona richtig auskurieren, dann erst wieder arbeiten
Die meisten Erkrankten sind nach etwa 14 Tagen frei von Symptomen. Bis dahin sollten Betroffene sich schonen und erst wieder zu arbeiten beginnen, wenn sie sich wirklich fit fühlen. Auch wer im Homeoffice arbeitet, sollte nicht zu schnell wieder loslegen. Dasselbe gilt für sportliche Betätigungen. Nach der Erkrankung sollte man zunächst langsam wieder einsteigen und dem Körper keine Höchstleistungen abverlangen.
Impfung gegen Covid-19
Ende 2020 wurden die ersten Impfstoffe gegen Covid-19 zugelassen. Geimpft wird in der Regel mit einem mRNA-Impfstoff von Biontech oder Moderna. Alternativ ist eine Impfung mit dem proteinbasierten Impfstoff von Novavax möglich.
Derzeit empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) gesunden Erwachsenen zwischen 18 und 59 Jahren drei Impfungen beziehungsweise drei Antigenkontakte, von denen mindestens einer durch eine Impfung erfolgen sollte. Dasselbe gilt für Kinder ab 6 Monaten und Jugendliche, die - etwa aufgrund einer Grunderkrankung - einer Risikogruppe angehören. Ältere ab 60 Jahre sowie Kinder und Jugendliche, die zu einer der Risikogruppen zählen, sollten die Impfung jährlich im Herbst auffrischen lassen. Das Gleiche gilt für Menschen, die in der Pflege oder im medizinischen Bereich arbeiten. Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahre ohne Grunderkrankungen empfiehlt die Stiko keine Covid-Impfung.
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NDR Info | Aktuell | 19.07.2024 07:55
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